Frühjahrsputz


Wir schreiben den 26.05.2021. Eigentlich, sollte das Reinemachen schon längst vorbei sein. Der sogenannte Frühjahrsputz fällt für mein Verständnis in das erste Quartal, evtl. bis maximal April. Im Mai jedoch, stehen wir kurz vor dem Sommer. Alles grünt mittlerweile nicht nur, sondern blüht in allen Farben. Das Wetter sollte eigentlich schon ein wenig wärmer sein. Dieses Jahr allerdings, ist es sehr interessant und passt irgendwie nicht ganz. Es ist wie ein nie endender April. Ein Wechselbad aus Allem, was die Meteorologie zu bieten hat. Aber, möglicherweise passt es eben doch…

Es erinnert mich an mich selbst, an meinen Gemütszustand. Immer noch, ähnlich wie im April oder sollte ich sagen, wie seit Beginn des Jahres (?) – gleicht meine Laune der Anzeige eines EKGs. Hoch, runter, hoch, runter. Man könnte behaupten, dass das Leben nun mal so ist und nie wirklich beständig war oder sein wird. Dennoch, habe ich das Gefühl, es ist derzeitig besonders anstrengend. Möglicherweise, bin ich auch einfach nur noch achtsamer und bewusster geworden. Mit Sicherheit, habe ich diese vorigen oder ähnliche Sätze in einem meiner vorigen Berichte schon mal geschrieben.

Aber, es ist wie es ist. Die Energien auf unserer Erde erhöhen sich sukzessive und wir dürfen mitgehen. Unsere Frequenz wird dem Zeitgeschehen angepasst und dieser Anstieg kann halt ein wenig unschön sein, sowohl körperlich, als auch seelisch. Es gibt zwei Möglichkeiten: Hopp oder Top. Entweder, du schwimmst auf der Welle oder sie überrollt dich. Eine Zwischenlösung wäre, sich paddelnd über Wasser zu halten. Aber, das kostet sehr viel Kraft und somit darf man sich entscheiden, ob man oben mitschwimmt oder eben nicht.

Mit der Welle schwimmen, heißt für mich, dass ich mich den Energien anpassen möchte und mich den Prozessen hingebe, die ich benötige, damit ich mich weiterentwickeln und wachsen kann. Auch, wenn es zwischenzeitlich ruckelig wird und ich das Gefühl habe, das Gleichgewicht auf meinem Surfbrett zu verlieren, möchte ich ganz oben mit dabei sein! Wo auch immer mich die Wellen hintragen werden, ich bleibe oben, mit der Hoffnung auf etwas Gutes, was am anderen Ende des Meeres wartet oder evtl. sogar schon zwischendurch an mir vorbei surft.

Dann und wann, sehe ich mich aktuell darin, anderen Menschen ein Seil zuzuwerfen und ihnen meine Hand zu reichen – ohne dabei selbst ins Wasser zu fallen. Ich möchte sie unterstützen und ihnen sagen, dass das hier alles einen Sinn hat und es Licht am Ende des Tunnels gibt. Dass jedes Hindernis und jeder innere Kampf, den wir ausfechten sich lohnt gefochten zu werden. Ja, sich auch noch mal seiner Achillesferse bewusst zu werden und intensiver in die verletzlichen Aspekte seines selbst zu schauen, hilft. Um Wunden nachhaltig zu heilen, darf man sich die Ursache (wenn man sie denn weiß), aber auch die Wunde nochmals anschauen. Man darf sich fragen, was genau man nicht mehr möchte und losgelassen werden darf? Was möchte man ein für alle mal hinter sich lassen? Denn das meiste ist doch bestimmt schon Jahre her, es ist Vergangenheit (!) und wir können an ihr nichts mehr ändern. Aber, wir können sie loslassen und unsere Einstellung zu ihr ändern. Jeden einzelnen Tag, haben wir die Möglichkeit, diesen neu zu beginnen und zu gestalten, so wie wir es wollen. Ebenso, wenn wir eines Morgens aufwachen und bereits wissen, dass es ein mieser Tag ist. Ja, dann wollen wir es an diesem Tag scheinbar auch so! Und, das ist ok!

Mal kurz vom Brett ins Wasser zu fallen oder sich mal kurz auf das Brett zu setzen und eine bequemere Position, als ein permanentes Aufrechtstehen einzunehmen, ist vollkommen in Ordnung – gehört mit dazu! Nur, einen gewissen Kämpfergeist, einen inneren Antrieb und Achtsamkeit darf man in der aktuellen Zeit nicht ganz so verlieren, ansonsten kann es sehr schnell gehen und man wird von einer Welle überrollt.

Der aktuell nicht endende Frühjahrsputz steht für mich für ein permanentes ausmisten, aussortieren, reinigen. Im Psychologie-Unterricht nennt man es auch „Psycho-Hygiene“. Dort ist es bezogen auf das Arbeiten mit Klienten, sodass man deren Themen nicht mit nach Hause nimmt. Für mich bedeutet es, sich immer und immer wieder von destruktiven Gedanken und Energien zu befreien. Sich immer mal wieder zu fragen, was einem guttut und was nicht. Welche Beziehungen sind wirklich echt und wahrhaftig und welche nur aus Gewohnheit oder Pflichtbewusstsein oder gar, um sich selbst (dem Ego) irgendwas zu geben?

Wenn gewisse negative Gedanken doch mal länger da sind und wie Kleister an einem haften (ich nenne sie mittlerweile liebevoll Pattex und Tesa) gerne näher beobachten und schauen, woher sie kommen und warum sie da sind. Gibt es einen Grund dafür? Können andere Menschen wirklich was für meine Lage oder rede ich mir das alles nur ein?

Der Verstand, unsere Gedanken können manchmal wirklich fies sein. Manchmal, ist dann selbst das Herz ein wenig blockiert und man hat gar nicht so das Bedürfnis wieder auf die Lichte Seite zurückzukehren. Man könnte ja auch hier bleiben in der Einfachheit und Bequemlichkeit, in dieser destruktiven Haltung und alles und jeden blockieren, der einem eigentlich guttut. Zurück in die Unachtsamkeit! Ach, wie herrlich! Dann ist man halt nicht mehr so feinfühlig und alles wird wieder „normal“.

Ja, da hieß es für mich in den letzten Tagen tatsächlich: Hopp oder Top! Schwimmst du jetzt mit oder lässt du dich vom Brett fallen und gehst unter, weil du keine Lust mehr hast?!

Für meinen Geschmack, habe ich mir das Spiel jetzt schon zu lange angeschaut. Mehr als eine Woche knausere ich jetzt rum und es reicht! Der heutige Termin bei meiner Heilpraktikerin war ein Segen und verhalf mir, mich wieder einigermaßen gerade auf mein Surfbrett zu setzen. So paddel ich nun gemächlich im Wasser, geradewegs auf die Sonne zu. Den Sturm habe ich scheinbar hinter mir gelassen. Der heutige Vollmond unterstützt meine Visionen, sodass sie sich im Außen manifestieren mögen.

Am Ende dieser Woche beginnt für mich noch mal eine intensivere körperliche Reinigung, in Form einer Ausleitung mit pflanzlichen Mitteln, die dem Köper helfen zu entgiften und so was wie Schwermetalle aus dem Körper ausleiten. Nicht nur mein Geist und meine Seele rufen nach Reinigung, auch mein Körper möchte jetzt Vollgas geben. Ich bin wirklich bereit jetzt alles Negative, jeden Schlamm und Schlodder loszulassen und mich davon zu verabschieden, um Platz für Neues zu machen, für lichtvolle und freudvolle Dinge! Mit diesem inneren Hausputz und den wieder frei fließenden Energien, wird sich dann wohl auch demnächst der im außen angezeigte, verstopfte Abfluss in meiner Küche wieder lösen. Was mich wiederholt an das Hermetische Gesetz No. 7 „Gesetz der Analogie“ erinnert, mit dem eventuell bekannten Satz: „Wie oben, so unten“ oder in meinem Fall „Wie innen, so außen“.

Bei einem verstopftem Abfluss lohnt es sich also einmal zu schauen, was gerade in einem selbst stagniert. Bei auffällig alten, verstaubten Spinnenweben in jeder Ecke eines Wohnraumes darf ebenfalls geschaut werden, warum sie einem gerade jetzt auffallen. Welche innere Verstaubung bzw. Altlast möchte jetzt weggesaugt werden?

Die Natur ist beim Loslassen und beim Thema Herzöffnung ein toller Begleiter. Interessanterweise ist mein Herz für die Flora und Fauna immer geöffnet. Sie erfreuen mich stets und holen mich zurück in den Moment. Sie erden mich und geben mir lichtvolle Einblicke, indem sie einfach nur sind. Tiere und Pflanzen tun ihr Bestes, um einfach nur zu sein. Gänseblümchen zum Beispiel, sind unermüdlich und blühen fast immer. Auch Scharfgarbe fängt an zu blühen, selbst, wenn sie auf einer vom Rasenmäher gefährdeten Wiese steht und nur sehr wenig Zeit hat, sodass sie nicht wirklich groß werden kann. Die Natur versucht, was sie kann. Und, da wir ein Teil jener sind, sollten auch wir versuchen unser Bestes zu tun! Das Leben wurde uns geschenkt, um gelebt zu werden und nicht, um als verstaubte Spinnwebe in der Ecke zu hängen! Und, ganz ehrlich…wenn selbst die Spinnen Reißaus nehmen…

Wie sieht es mit deinem Frühjahrsputz aus? Was möchtest du bereinigen, lösen oder loslassen? Der nun wieder abnehmende Mond kann dir dabei helfen und es begünstigen. Ebenso auch die Natur: Wasser (Regen) zum Wegspülen oder Wind (Sturm) zum Wegtragen jeglicher Negativität!